Kreisausschuss – Thema: Kindestagseinrichtungen und Kindertagespflege

Michael Sehrt

Und wieder zeigt es sich, dass Frühkindliche Bildung und gemeinsames Lernen aller Kinder von der Haushaltslage des Landkreises abhängig ist. Im Kreisausschuss wurde die Vorlage „Bedarfskriterien Angebot Plätze in Kindertageseinritungen/Kindertagespflege ab 01.01.2009“ (DS-1-192/09) diskutiert.

 

Und wieder zeigt es sich, dass Frühkindliche Bildung und gemeinsames Lernen aller Kinder von der Haushaltslage des Landkreises abhängig ist. Im Kreisausschuss wurde die Vorlage „Bedarfskriterien Angebot Plätze in Kindertageseinritungen/Kindertagespflege ab 01.01.2009“ (DS-1-192/09) diskutiert. Bei dieser Vorlage handelt es sich um die Festsetzung der Stunden für Kinder, deren Eltern finanziell selbst nicht in der Lage sind die Elternbeiträge für einen Kindergartenplatz zu zahlen, nur bis zu der vorgeschlagenen Stundenzahl von 6 bzw. beim Hort von 5 Stunden in die jeweiligen Einrichtungen bringen dürfen. Das Landratsamt übernimmt nur für die begrenzte Stundenzahl die Erstattung der Elternbeiträge.

In einem Gespräch mit den großen freien Wohlfahrtsverbänden die im Landkreis Kindergärten vorhalten wurde deutlich gemacht, dass diese Stunden kaum ausreichen um einen Lern- bzw. Bildungseffekt zu erzielen - da Essenzeiten und Mittagsruhe ebenfalls in diese Stunden mit reinzählen. Für den Altkreis Delitzsch ist das eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu der alten Regelung von 4,5 Stunden. Im Altkreis Torgau-Oschatz hingegen bleibt alles beim Alten.

Aus meiner Sicht ist das eine schlechter Stellung von finanziell schwachen Familien, obwohl es heißt: „Kein Kind darf aus Gründen, die nicht in der Person des Kindes liegen vom Besuch der Kindertageseinrichtung ausgeschlossen werden.“ Die desolate Haushaltslage des Landkreises und der Kommunen verringert den Spielraum für die Herstellung sozialer Gerechtigkeit, aber dennoch:

Wenn wir eine Gleichstellung aller Kinder wollen, müssen wir die Erhöhung der Bedarfsstunden fordern.