Jugendhilfeausschuss bringt Fachkraftförderung auf den Weg

Christian Wendt (Leipziger Volkszeitung)

Bei lediglich zwei Stimmenthaltungen verabschiedete der Jugendhilfeausschuss am Dienstagabend die Fachkraftförderung in der Kinder- und Jugendarbeit für das kommende Jahr.

Torgau. Bei lediglich zwei Stimmenthaltungen verabschiedete der Jugendhilfeausschuss am Dienstagabend die Fachkraftförderung in der Kinder- und Jugendarbeit für das kommende Jahr. Der Beschluss steht unter Vorbehalt des Haushaltsbeschlusses des Landkreises Nordsachsen und umfasst insgesamt 35 Projekte. Negativ wirkt sich, wie bereits in den vorherigen Jahren festzustellen war, der Rückgang der zur Bemessung der Jugendpauschale zugrunde gelegten Anzahl von Kindern und Jugendlichen aus. Hinsichtlich 2011 muss der Landkreis eine Verringerung der Anzahl um 2097 verzeichnen.

Die im Jugendamt Nordsachsen eingereichten Anträge wurden in Anlehnung des Grundbedarfsbeschlusses des Jugendhilfeausschusses vom 4. November 2009 in eine Projektliste eingeordnet. Jene Einordnung erfolgte ausgehend von den Mittelzentren und Grundzentren bis hin zu Projekten im ländlichen Raum sowie kreisweiter Projektangebote. Intern erfolgte die Einordnung entsprechend der Priorität Jugendhäuser, Jugendberatung und Streetwork. Dem Unterausschuss I "Jugendhilfeplanung/Jugendarbeit" wurden die Anträge vorgestellt. Dabei erfolgten Informationen zu Träger- und Personalwechsel, Standortschließungen sowie die Schwierigkeit der Besetzung von frei gewordenen Fachkraftstellen im ländlichen Raum. Gleichsam wurden neue Projektanträge sowie die Neuantragstellung des als "zusätzlich erforderlichen Projekts" eingestuften Trägers IG Rock abgelehnt. Bei der IG Rock erfolgt ein Verweis auf das Bundesprogramm "Vielfalt tut gut".

Die Förderliste der sozialpädagogischen Fachkräfte beinhaltet derzeit ein nahezu ausgeglichenes Verhältnis bezüglich der Verteilung der Fachkraftstellen in den Mittelzentren. Das heißt, dass im kommenden Jahr eine Verschiebung der Fachkraftstellen angestrebt wird. Laut Anzeige der Kommunalen Bildungsstätten beim Jugendamt ist für die Berufsschulzentren in Torgau und Oschatz Bedarf an Schulsozialarbeitern gemeldet worden. Entsprechende Fachkräfte seien bereits in Kenntnis gesetzt worden, hieß es vonseiten der Verwaltung. Eine Finanzierung dieser Fachkräfte erfolge hier unabhängig von Jugendpauschalmitteln. Dies wirke sich wiederum positiv auf die finanzielle Förderung der sozialpädagogischen Kräfte aus.

Auf Anfrage von Dübens Bürgermeisterin Astrid Münster (FWG), ob im kommenden Jahr tatsächlich die vollen in Aussicht gestellten Mittel vom Freistaat gewährt würden oder man womöglich erneut mit einer Überraschung rechnen könne, antwortete Landrat Michael Czupalla (CDU): "Ich gehe fest davon aus, dass die Gelder so auch kommen werden." Er glaube, dass man in Dresden aus den vielen Protesten gelernt habe.