Kampf um den Chefsessel im Torgauer Rathaus ist eröffnet

Torgauer Zeitung

Rot-Rot-Grün mit einmütigem Wahlvorschlag / Michael Bagusat–Sehrt wirft als erster den Handschuh in den Ring / Andere halten sich bedeckt

Torgau. Der Kampf um den Chefsessel im Torgauer Rathaus ist eröffnet. Vertreterinnen und Vertreter der Parteien SPD, DIE LINKE und Bündnis 90/Die Grünen haben nach mehreren gemeinsamen Gesprächen entschieden, dass sie bei den Landrats- und Bürgermeisterwahlen im Juni mit gemeinsamen Kandidatinnen und Kandidaten antreten möchten. Das haben sie gestern öffentlich gemacht. Für die Oberbürgermeisterwahlen werden alle drei Parteien in Torgau Kreis- und Stadtrat Michael Bagusat-Sehrt (DIE LINKE), der als Regionalmitarbeiter der Bundestagsfraktion seiner Partei tätig ist, nominieren.

Am 3. Juli sind die Einwohner Torgaus aufgerufen, an die Wahlurne zu treten, um einen neue(n) Oberbürgermeister(in) zu wählen. Gemäß der Gemeindeordnung für den Freistaat ist frühestens drei Monate und spätestens einen Monat vor Ablauf der Amtszeit des Amtsinhabers eine Neuwahl durchzuführen. Aus diesem Grund wurde durch den Stadtrat beschlossen, dass am 3. Juli über die Nachfolge durch Gebrauch des Wahlrechtes in den 17 Wahlbezirken entschieden wird. Für den Fall, dass kein Bewerber mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen auf sich vereint, folgt am 17. Juli ein zweiter Wahlgang. Bis zum 28. April, 18 Uhr, können Vorschläge eingereicht werden. 

Ob dabei Amtsinhaberin Romina Barth (CDU) dabei sein wird, steht noch nicht fest. Vor dem Weihnachtsfest hatte sie im TZ-Interview erklärt, über die Feiertage mit ihrer Familie über das Thema zu sprechen. Auf Anfrage teilte sie uns nun mit: „Eine abschließende Antwort kann ich Ihnen am heutigen Tag zu diesem Thema noch nicht geben. Der Termin für den ersten Wahlgang zur Oberbürgermeisterwahl ist erst für den 3. Juli 2022 anberaumt. Die Einreichung der Wahlunterlagen kann entsprechend bis zum 28. April 2022 erfolgen. Ich konzentriere mich zunächst mit aller Kraft auf die rechtzeitige Fertigstellung der Landesgartenschau, die wir bekanntlich am 23. April dieses Jahres offiziell eröffnen wollen. Mit einer Entscheidung meinerseits zu einer möglichen erneuten Kandidatur ist demnach frühestens Ende März zu rechnen.“

Der Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes Henry Goldammer erklärt zu möglichen OBM-Kandidaten der Christdemokraten: „Unsere Partei hat sich noch nicht auf einen Kandidaten oder eine Kandidatin festgelegt.“ Coronabedingt sei auch die Parteiarbeit eingeschränkt gewesen. „Fest steht, dass wir im März unsere Entscheidung treffen und bekannt geben werden“, sagt der Stadtverbandschef.

Bei den Freien Wählern gibt es derzeit noch keinen Kandidaten. Das trifft auch auf die AfD zu. Der Kreisvorsitzende der AfD-Nordsachsen, René Bochmann, erklärt dazu: „Zum derzeitigen Zeitpunkt und aufgrund der aktuellen Gegebenheiten möchte sich die AfD-Nordsachsen noch nicht zu diesem Thema äußern. Wir werden uns zu einem späteren Zeitpunkt entsprechend positionieren.“

Stefan Schieritz, Mitglied im Kreisvorstand der Freien Demokraten (FDP) Nordsachsen, sagt, dass durch seine Partei noch keine Entscheidung zur Kandidatenaufstellung getroffen sei. Eine Beratung dazu stehe demnächst an.

Jetzt wird es spannend, wer in den nächsten Wochen noch einen geeigneten Kandidaten aufstellen wird.