Kosten für Nordsachsens Rettungsdienst steigen

LVZ, Delitzsch-Eilenburg

Landkreis investiert 2022 voraussichtlich knapp 1,5 Millionen Euro mehr in diesem Bereich. Hilfsfrist von zwölf Minuten kann nicht immer eingehalten werden.

Binnen zwölf Minuten müssen die Retter am Einsatzort sein – doch diese Hilfsfrist wird im Landkreis Nordsachsen trotz einer Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren noch nicht häufig genug eingehalten. Im jüngsten Kreistag stellte der 2. Beigeordnete, Jens Kabisch, die Zahlen für 2021 vor.

In 95 Prozent aller Fälle sollten Rettungswagen innerhalb von zwölf Minuten am Einsatzort sein. Diese sogenannte Hilfsfrist hat der Freistaat Sachsen festgelegt. In Nordsachsen konnte diese Frist 2021 in 78,2 Prozent aller 48 200 Einsätze eingehalten werden. Im Vergleich zu 2020 ist das zwar eine Steigerung von 4,2 Prozentpunkten, zufrieden ist Jens Kabisch damit dennoch nicht, auch wenn die Tendenz stimme. Vor allem hänge das Nichteinhalten der Hilfsfrist mit der Fahrzeit zusammen, sagte der Beigeordnete.

Kreis hält weitere Rettungswagen vor

Um diese Steigerung zu erreichen, sei es nötig gewesen, weitere Rettungswagen vorzuhalten. Dies sei jedoch mit zusätzlichen Kosten verbunden. Laut Landkreis seien für den Bereich Rettungsdienst im Jahr 2021 mehr als 21,7 Millionen Euro eingeplant worden. Für das laufende Jahr wird nun mit mehr als 23,2 Millionen Euro gerechnet – eine Steigerung um 9,38 Prozent. Hauptursache für die Erhöhung sind Personalkostensteigerungen für das weitere Vorhalten der Rettungswagen.

Der Landkreis hatte 2019 eine Überprüfung der Fahrzeugbemessung durch ein externes Unternehmen beauftragt. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass aufgrund der statistischen Wiederkehr von mehreren Einsätzen zum gleichen Zeitpunkt mehr Rettungswagen benötigt werden.

Daraufhin hatte Nordsachsen in Zwochau (Gemeinde Wiedemar) und Trossin die Vorbehaltung der Rettungswagen von 12 auf 24 Stunden erhöht. Zudem wurden zu Jahresbeginn 2021 zusätzlich je ein Rettungswagen an den einsatzstärksten Standorten Delitzsch und Torgau und zum 1. Juli an den Standorten Eilenburg und Oschatz in Dienst gestellt.