Kümmerer verteilen Dosen für den Notfall. Netzwerk vereint Ansprechpartner in den Kommunen
Nordsachsen. Kümmerer aus Nordsachsen haben sich an verschiedenen Orten des Landkreises getroffen, um ihre Kenntnisse in Erster Hilfe aufzufrischen und Notfalldosen für die Verteilung in ihren Zuständigkeitsbereichen entgegenzunehmen, informiert das Landratsamt.
Dosen für alle wichtigen Infos
Die grünen Dosen gehören gut sichtbar in den Kühlschrank und beinhalten wichtigen Angaben zum Bewohner, was bei einem notärztlichen Einsatz lebensrettend sein kann. Neben Name und Geburtsdatum, Blutgruppe und Impfstatus sind in der Dose auch Infos über Medikamente, Allergien, Vorerkrankungen und Patientenverfügung sowie Kontaktdaten von Hausarzt und Angehörigen zu finden. Damit Retter von der Notfalldose erfahren, sollen Aufkleber an der Innenseite der Wohnungstür sowie am Kühlschrank den Weg weisen.
Die Notfalldosen würden älteren Menschen aber auch ihren Angehörigen zusätzliche Sicherheit vermitteln und so dazu beitragen, dass ein selbstbestimmtes Leben zu Hause bis ins hohe Alter möglich sei, so Nordsachsens Pflegekoordinatorin Carolin Scheffler. Nun helfen die Kümmerer dabei, die Dosen dorthin zu bringen, wo sie gebraucht werden.
Die Kreisverwaltung hat dieses Netzwerk 2019 geschaffen, indem sie die Menschen zusammenbrachte, die sich in ihren Heimatorten aktiv um die Belange der Bewohner kümmern oder dort Ansprechpartner für die sind, die sich kümmern. Das sind rührige Nachbarn genauso wie Mitglieder von Sport- oder Heimatvereinen, aber auch Vertreter professioneller Strukturen wie Volkssolidarität, ASB oder AWO sowie Mitarbeiter von Verwaltungen.
Auffrischung in Erster Hilfe
Seither treffen sich die Kümmerer regelmäßig, um Erfahrungen auszutauschen. Über das Landratsamt Nordsachsen erhalten sie Schulungen beispielsweise zum altersgerechten Wohnen oder wie zuletzt in Erster Hilfe. „Wir konnten Dirk Friese vom DRK Torgau-Oschatz gewinnen, der unsere Kümmerer sehr praxisnah und anschaulich auf den letzten Stand gebracht hat“, so Carolin Scheffler, die sich über ein reges Interesse an den Veranstaltungen in Torgau, Eilenburg, Oschatz und Delitzsch freute.
Ein nächstes Treffen der Kümmerer ist für Herbst geplant. Dabei werden die Themenvorschläge der Kümmerer selbst berücksichtigt. Das Projekt Pflegekoordination, die Notfalldosen und die Durchführung der „Kümmerer“-Veranstaltungen werden mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
Wer sich als „Kümmerer“ dem Netzwerk anschließen will, kann sich bei Carolin Scheffler melden. Kontakt per Telefon unter 03421 758 6204 oder per E-Mail an
pflegekoordination@lra-nordsachsen.de