Mehr als 300 Prozent Preisunterschied bei Eigenheimen in der Region. Preise für Einfamilienhäuser in Torgau, Beilrode und Dahlen ziehen wieder an

Torgauer Zeitung

Nordsachsen. Es gibt wieder mehr Hoffnung für alle Familien, die von einem eigenen Haus träumen. 2024 sind die Preise für Eigenheime im Großraum Leipzig weiter gesunken – zum Teil sogar sehr stark. Je nach Lage der Gemeinde liegen sie nun zwischen 1107 Euro pro Quadratmeter Wohnraum (in Arzberg bei Torgau) sowie mehr als dem Dreifachen beim Spitzenreiter Markkleeberg.

In vielen Städten und Gemeinden hatten sich die Kaufangebote schon 2023 deutlich verbilligt. Beispielsweise in Markranstädt, Jesewitz, Borna und Altenburg ging es 2024 noch weiter die Treppe hinab. Allerdings betraf dieser Trend nur gebrauchte Objekte, die in der Regel älter als fünf Jahre waren. Hingegen steigen die Preise für nagelneue Häuser überall weiter – genau wie die Bau- und Materialkosten.

Besonders stark fiel der Durchschnittspreis zuletzt ausgerechnet in Markkleeberg, also dort, wo es bisher besonders teuer zuging. 2023 ging es aber schon um 16 Prozent bergab und 2024 noch einmal um 16 Prozent. Damit kostet ein gebrauchtes Einfamilienhaus in der Stadt zwischen den zwei Seen jetzt 3616 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Das liegt auf dem Niveau von 2019. Später hatte der Wert einen Rekord oberhalb von 4700 Euro pro Quadratmeter erreicht.

Der Höhenflug ist erstmal vorbei. Trotzdem kostet ein gebrauchtes Eigenheim in Markkleeberg noch immer etwas mehr als in Leipzig. Der Durchschnittspreis in der Metropole verringerte sich 2024 nur um knapp drei Prozent auf 3456 Euro pro Quadratmeter. Zugleich ging die Zahl der angebotenen Objekte wieder etwas zurück, von 1452 auf 1295 Häuser. Zum Vergleich: Allein in Markkleeberg wuchs das Angebot der zum Verkauf stehenden Eigenheime und Reihenhäuser von 188 auf 240.

Alle diese Zahlen gehen aus Analysen der Leipziger Immobilien-Datenbank GeoMap hervor. Fachleute wie Marco Hoffmann glauben, dass Interessenten inzwischen besser mit den Anbietern über Rabatte verhandeln können. Denn die Zahl der Offerten sei im ganzen Umland von Leipzig seit 2022 deutlich gewachsen.

„Unsere GeoMap-Daten zeigen, dass Bestandshäuser in Leipzig nach wie vor eine Mangelware sind – besonders in zentrumsnahen Ortsteilen sowie in Lindenau, Miltitz und Volkmarsdorf, wo wir teils nur weniger als fünf Kaufangebote registrieren konnten“, berichtet der Vorstand und Gründer des Mutterunternehmens Real Estate Pilot AG.

Mit knapp drei Prozent sei der Rückgang der Kaufpreise für Bestandshäuser in Leipzig von 2023 auf 2024 geringer ausgefallen als im Jahr davor mit 6,5 Prozent. „Das ist klar ein Zeichen für einen stabileren Markt“, sagt Hoffmann. In einigen Leipziger Ortsteilen hätten die Angebotspreise jüngst sogar wieder zugelegt „Im Umland hingegen bleibt das Angebot größer, die Nachfrage jedoch verhaltener, was dort zu weiter fallenden Preisen führt.“

Tatsächlich verbilligten sich die Angebote in den meisten der 63 Städte und Gemeinden der Region schon das zweite Jahr in Folge. Um insgesamt mehr als 20 Prozent fiel das Niveau beispielsweise auch in Belgershain, Thallwitz, Großpösna, Doberschütz, Hartmannsdorf, Mügeln, Wermsdorf, Groitzsch, Wurzen, Brandis, Neukieritzsch, Lossatal und Laußig. Um insgesamt jeweils mehr als zehn Prozent gaben die Angebote unter anderem in Borsdorf, Bad Lausick, Oschatz und Eilenburg nach. Eine Trendwende registrierten die Fachleute unterdessen in Rötha, Torgau, Rackwitz, Krostitz, Zschepplin und Delitzsch: Dort waren die Preise 2023 gefallen, jedoch zogen sie 2024 wieder an.

In beiden Jahren deutlich geklettert sind die Preise für Einfamilienhäuser an zehn Standorten. Das betraf Böhlen, Beilrode, Döbeln, Löbnitz (um insgesamt 44 Prozent), Rochlitz, Meuselwitz, Hartha, Dahlen (um insgesamt 38 Prozent), Lossatal und Geithain.

Unterm Strich verbilligen sich gebrauchte Ein- und Zweifamilienhäuser im gesamten Landkreis Leipzig im vergangenen Jahr um sechs Prozent auf 2335 Euro pro Quadratmeter, im gesamten Landkreis Nordsachsen um zwei Prozent auf 1840 Euro pro Quadratmeter. Diese Angaben stammen vom Berliner Forschungsinstitut Empirica. Sie bestätigen die Trends.

Ebenfalls laut Empirica wurden neu gebaute Eigenheime im Leipziger Stadtgebiet im Jahr 2024 für 4088 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche angeboten – ein Plus von neun Prozent. Im Landkreis Leipzig riefen die Anbieter im Schnitt 3294 Euro auf – ein Plus von sechs Prozent. Im Landkreis Nordsachsen schließlich wurden im abgelaufenen Jahr für neue Eigenheime 2815 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche verlangt – ein Plus von beachtlichen 19 Prozent. Bei Empirica erfasst als gebrauchte Bestandshäuser nur solche Eigenheime, die älter als zehn Jahre und mindestens 100 Quadratmeter groß sind. Deshalb weichen diese Daten etwas von den GeoMap-Analysen ab. GeoMap wertet alle Annoncen aus.