Nach drei katastrophalen Bränden: Wie sind Feuerwehren für Ernstfall gewappnet? In den Gemeinden Elsnig, Beilrode und Arzberg wurde in den vergangenen Jahren viel in Technik investiert.

Torgauer Zeitung

Mehrere große Waldbrände mit zum Teil katastrophalem Ausmaß haben in den letzten fünf Jahren im Raum Torgau für Aufsehen gesorgt. Im August 2020 brannten in der Beilroder Falkenstruth 40 Hektar Baumbestand ab.

 

Nur ein Jahr später loderte es in einem munitionsbelasteten Gebiet Am Österreicher in Neiden. Auch hier zogen sich die Löscharbeiten über Tage hin. Trauriger Höhepunkt war der katastrophale Waldbrand im Juli 2022 in der Gemeinde Arzberg. Nach einem Gewittersturm hatten sich hier die Flammen allein auf sächsischer Seite auf fast 50 Hektar ausgedehnt.

Doch sind die Feuerwehren der Region seitdem besser für solche Großschadensereignisse gewappnet? Ja – lässt sich mit Blick auf die Gemeinden Elsnig, Beilrode und Arzberg einschätzen. In Elsnig wurde erst vergangene Woche ein fast neues Einsatzfahrzeug übergeben. Sehr zur Freude der Kameraden.

„Es handelt sich um ein Fahrzeug des Katastrophenschutzes, das vorher in Taucha stationiert war“, erklärte Elsnigs Bürgermeister Stefan Schieritz (parteilos) und fügt hinzu: „Ich hatte vorher mit dem Landrat gesprochen, dass wir in unseren Ortsteilen über eine schlagkräftige Truppe von fast 80 Kameraden verfügen, die auch im Rahmen des Katastrophenschutzes zur Verfügung stände. 40 von ihnen werden dies aktiv unterstützen“, so Schieritz.

Er sei froh, dass der Landkreis die Notwendigkeit ebenfalls gesehen habe. Wie Gemeindewehrleiter Roger Hagen bestätigte, hat das Fahrzeug LF 10 immerhin 3000 Liter Wasser an Bord. Es handelt sich um einen MAN mit einem Aufbau der Firma Rosenbauer und steht künftig im Elsniger Gerätehaus. Das Löschfahrzeug sei sowohl für Waldbrände als auch für schnelle Hilfeleistungen bestens geeignet.

„Wir hoffen, dass wir damit auch die Jugend wieder besser motivieren können, der Feuerwehr beizutreten. Moderne Technik zum Üben soll auch der Nachwuchsgewinnung zugutekommen“, so Hagen.

Aufgerüstet hat auch die Gemeinde Beilrode, wie der dortige Bürgermeister René Vetter (parteilos) bestätigen kann. Die Beilroder Kameraden erhielten im Januar 2024 ein hochmodernes Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) 20. Die Zwethauer konnten sich über ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF-W) freuen und zusätzlich steht ein Kommandowagen für alle Ortsfeuerwehren zur Verfügung.

„Dass wir gleich drei neue Fahrzeuge in nur einem Jahr übergeben konnten, ist etwas Besonderes“, sagt Vetter.

Auch in Arzberg sieht Bürgermeister Holger Reinboth (parteilos) die drei Ortsfeuerwehren in Arzberg, Blumberg und Nichtewitz viel besser aufgestellt als noch vor fünf Jahren. „Arzberg hat 2023 ein modernes HLF 10 (Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug) erhalten. Wir haben zuletzt massiv in Technik und Ausstattung investiert, legen zudem großen Wert auf Weiterbildung und Qualifizierung der Kameraden und bauen auch die Gerätehäuser in Arzberg und Blumberg um“, zieht Reinboth ein positives Fazit.