Eins, zwei, drei, vier, ...

Judith Sodann

Jedes fünfte Kind in Sachsen hat arme Eltern. Wie ist das in Nordsachsen? Die Linksfraktion hat beim Landrat nachgefragt.

Die Antwort zeigt: das wird vom Landkreis nicht explizit erfasst. Behelfsmäßig wird auf Zahlen des Statistischen Landesamts des Freistaates Sachsen sowie des Jobcenters Nordsachsen verwiesen. 

Stützt man sich auf die Erhebungen des Jobcenters Nordsachsen, ist der Trend seit 2018 tendenziell leicht positiv. Aber die Dunkelziffer ist unbekannt und eine leicht positive Tendenz ist kein Ruhmesblatt, sondern weiter ein Armutszeugnis. Sie hilft den Kindern, die in Armut aufwachsen müssen, nicht.

Auffällig ist – und damit steht Nordsachsen nicht allein da - , dass sich das Verhältnis von „in Partnerschaft lebend“ und „allein erziehend“ seit Jahren weiter annähert. Das heißt, immer mehr Kinder leben mit nur einem Elternteil zusammen. Und das wiederum bedeutet immer sicherer, dass sie in Armut leben und auf vieles verzichten müssen. Armut grenzt aus, ist ungesund und ungerecht. Ein Zukunftskiller nicht nur für die Betroffenen. Und vermeidbar, z.B. mit echter Lernmittelfreiheit, einer kostenlosen Mittagsversorgung und endlich einer unkomplizierten und nicht stigmatisierenden Kindergrundsicherung.

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