In Fahrt (ge)kommen

Judith Sodann

Seit gut eineinhalb Jahren gibt es die Nordsachsen mobil GmbH mit öffentlichem Dienstleistungsauftrag gemäß Kreistagsbeschluss. Matthias Neumann ist verantwortlich für „Markt und Betrieb“ im Unternehmen. Der gebürtige Hallenser ist von Anfang an dabei und bringt reichlich Expertise mit. So war er beispielsweise am Aufbau des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes beteiligt und fünfzehn Jahre dessen Pressesprecher.

In angenehmer Atmosphäre erläuterte er uns kenntnisreich, wie die GmbH angelaufen ist, wie sich die Zusammenarbeit mit den Subunternehmen gestaltet, wie sich die Ticketzahlen entwickeln. Er stellte auch anschaulich dar, vor welchen vielseitigen und vielschichtigen Schwierigkeiten und Herausforderungen die öffentliche Mobilität im Landkreis steht.

Den Auftakt bewertet er als Erfolg. Zunächst ging es für das Unternehmen (das seit dem 1.1.2022 für den Nahverkehr in ganz Nordsachsen zuständig ist) darum, Organisations- und Kommunikationsstrukturen mit den Subunternehmen aufzubauen, abzustimmen und einzuüben. Vereinzelt gibt es Qualitätsmängel, was oft auf den in vielen Branchen beklagten und ad hoc nicht zu lösenden Personalmangel zurückzuführen ist. Auch die Finanzen sind ein Dauer-Thema: 2,8 Millionen Euro zusätzlich entstandene Kosten muss der Landkreis zuführen, der seinerseits darauf setzt, dass diese durch Regionalisierungsmittel des Bundes wieder ausgeglichen werden.

Es gibt aber auch Erfolgsmeldungen wie clever genutzte Synergieeffekte, bundesweit beachtete Zukunftsprojekte wie den selbstfahrenden Bus „FLASH“ und Gestaltungsmöglichkeiten, indem die Nordsachsen mobil GmbH sich etwa erfolgreich für Förderprogramme des Bundes bewirbt. Diese ermöglichen in Kürze zwei zusätzliche Express-Buslinien zu Schichtwechselzeiten. Angebotsorientiert statt bedarfsorientiert also – dieses Motto treibt Matthias Neumann und sein Team an.

Wir bedanken uns für die umfassenden Einblicke, die gute Laune und zahlreiche Denkanstöße!