Orchestergeburtstag mit Premiere in Oschatz. Leipziger Symphonieorchester wird 60 Jahre alt

Torgauer Zeitung

Nordsachsen/Landkreis Leipzig. 60. Geburtstage sind immer etwas Besonderes. Das gilt auch für das Leipziger Symphonieorchester (LSO), das zum Gemeinsamen Kulturraum der beiden Landkreise Nordsachsen und Leipzig zählt. Die Wurzeln des Orchesters werden auf das Jahr 1963 datiert. Grund genug für opulente musikalische Feierlichkeiten am früheren Stammsitz Borna, in der heutigen Orchesterheimat Böhlen, aber auch an anderen Orten.

Das Festprogramm, das sich von Juli bis Oktober erstreckt, ist eine Aneinanderreihung von Höhepunkten. Präsentiert hat es jetzt LSO-Intendant und -Geschäftsführer Wolfgang Rögner im aktuellen Domizil Kulturhaus Böhlen.

Zu den Jubiläumsglanzpunkten gehört zweifellos die Band Alphaville. Die Gruppe ist mit Hits wie „Forever young“ und „Big in Japan“ ein weltweiter Begriff. Am 10. September steht sie zusammen mit den Musikern des LSO auf der Bühne des Bornaer Volksplatzes.Alphaville kommt anstelle der Ostrocker von Karat. Die einstige DDR-Kultband war ursprünglich engagiert worden. Mittlerweile zerlegt sich die Gruppe aber selbst, wie Sally Martin, Fachdienstleiterin Kultur in der Bornaer Stadtverwaltung, sagt. Alphaville sei mehr als nur ein Ersatz für Karat.

Eröffnet werden die musikalischen Jubiläumsfeierlichkeiten auf der Seebühne am Kap Zwenkau. Dort findet vom 6. bis zum 9. Juli das fünfte Neuseenland-Musikfest statt. Das LSO spielt zunächst unter der Überschrift „Gershwin and Friends“ mit dem Thilo-Wolf-Quartett. In einem „sagenhaften Konzert“, wie es im Programmheft heißt, sind tags darauf bei „1001 Nacht“ unter anderem „Das Märchen von der schönen Melusine“ von Felix Mendelssohn Bartholdy sowie die „Scheherazade“ von Nikolai Rimski-Korsakow zu hören.

Der Komponist Hannes Pohlit hat den „Tango Concerto für Klavier und Orchester“ für das LSO geschrieben. Das Werk wird am 25. August in Oschatz uraufgeführt, bevor anschließend Antonin Dvoráks berühmte Sinfonie „Aus der Neuen Welt“ erklingen wird. Und es gibt noch eine weitere Uraufführung – beim offiziellen Festkonzert am 1. September. Dazu sind der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sowie Landtagspräsident Matthias Rössler (CDU) eingeladen. Sie hören im Kulturhaus Böhlen „Die Glocke – Brücke zur Unendlichkeit“, die Sinfonie Nr. 8 für Sopran, Chor und Orchester von Enjott Schneider sowie anschließend Dvoráks Neunte, die Sinfonie „Aus der Neuen Welt“. Das Konzert wird einen Tag später, am 2. September, im Mendelssohn-Saal des Gewandhauses Leipzig wiederholt.

Nach dem jährlichen Konzert zum Tag der Deutschen Einheit, in diesem Jahr im Wurzener Dom, enden die Jubiläumsfeierlichkeiten mit Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert e-Moll sowie Ludwig van Beethovens Neunter am 14. Oktober in Böhlen.