Planung für Delitzscher Forschungszentrum CTC läuft

LVZ, Delitzsch-Eilenburg

Die Planungen zum neuen Großforschungszentrum in Delitzsch sollen in den nächsten Wochen Fahrt aufnehmen.

In der vierten Kalenderwoche sind Vergabegespräche für das Center for Transformation of Chemistry (CTC) mit mehreren Planungsbüros vorgesehen.

Europaweite Ausschreibung

Bis Anfang Januar konnten nach einer europaweiten Ausschreibung Angebote eingereicht werden, um sich für die Bebauungsplanung des künftigen Forschungsareals in der Richard-Wagner-Straße zu bewerben.

Solch ein Bebauungsplan (B-Plan) muss stehen, bevor tatsächlich ein Bau dieser Dimensionen entstehen kann. Voraussichtlich ab 2026 wird tatsächlich gebaut. In einem B-Plan geht es unter anderem auch darum, festzulegen, was auf einem Gelände baulich erlaubt ist, welche Ansiedlungen dadurch möglich wären und welche nicht. Planungsbeginn für den B-Plan fürs CTC ist laut Stadtverwaltung Delitzsch jetzt für März 2024 avisiert.

CTC soll Campuscharakter bekommen

Ziel beim CTC ist es, einen zusammenhängenden Campus mit entsprechender Infrastruktur zu schaffen. Nördlich der Bahnlinie soll das eigentliche Forschungszentrum entstehen. Im Umfeld sollen Flächen für Unternehmen zur Verfügung stehen.

Die Stadtverwaltung Delitzsch übernimmt die Planung nicht selbst, sondern kauft mit Fördergeldern die Leistungen ein. Hintergrund dabei ist, dass beim CTC-Bau mit einem erhöhten Aufwand gerechnet wird, unter anderem auch wegen der Altlasten auf dem Gelände.

Bund finanziert Projekt bis 2038

Der Bund finanziert das Großforschungszentrum bis 2038 mit mehr als 1,1 Milliarden Euro. Grundlage ist das Strukturstärkungsgesetz für die Kohleregionen, das 2020 in Kraft getreten ist. Im CTC sollen 1000 Menschen arbeiten und forschen, davon rund 700 in Delitzsch und 300 an einem Standort in Sachsen-Anhalt.

Ziel des Forschungszentrums ist es, die Chemie von einer linearen zu einer Kreislaufwirtschaft zu entwickeln. Ressourcen sollen wiederverwendet werden, um unabhängiger von fossilen Energieträgern zu werden und den CO2-Ausstoß zu reduzieren.