Trauer in Taucha um Jürgen Ullrich

LVZ, Deliztsch-Eilenburg

Der langjährige Stadtrat der Linkspartei und Vorsitzende des Tauchaer Schlossvereins, Jürgen Ullrich, ist am Sonntag im Alter von 71 Jahren verstorben. Die Kulturlandschaft der Parthestadt, und hier vor allem das Rittergutsschloss Taucha, waren und sind mit seinem Namen auf das Engste verbunden.

Als Vorsitzender des Fördervereins Schloss Taucha hat er sich für den Erhalt sowie den Aus- und Umbau der Gebäude auf dem für die Geschichte Tauchas bedeutenden Areal eingesetzt. Die Ergebnisse seiner Bemühungen konnte er noch miterleben. Denn das Rittergutsschloss hat sich mittlerweile mit Konzerten, Ausstellungen und dem Rittergutsmuseum zu einer sehr gut angenommenen Adresse für kulturelle Vielfalt und als Stätte der Begegnungen in Taucha entwickelt. Jürgen Ullrich war immer auf der Suche nach neuen Ideen.

Äußerst beliebt waren seine Stadtführungen, bei denen er als Nachtwächter Johann Christoph Meißner seine Gäste humorvoll und mit vielen geschichtlichen Fakten unterhielt. Auch regelmäßige Publikationen zur Historie der Stadt und des Schlosses waren sein Verdienst bei der Vermittlung von Heimatgefühl.

Der Kunst- und Kulturverein, dem er als Mitbegründer angehörte, trug wesentlich zur Belebung der Tauchaer Kulturszene bei. Als literarisch Interessierter begleitete er die Veranstaltungsreihe „Leipzig liest in Taucha“ anlässlich der Leipziger Buchmesse. Er gehörte darüber hinaus der Jury des Literaturwettbewerbes der Stadt Taucha an und als Kabarettist im ehemaligen „Café Esprit“ nahm er selbstironisch auch mal die Tauchaer Stadtpolitik aufs Korn.

Studienrat Jürgen Ullrich war langjähriges Mitglied des Kreistages des Landkreises Nordsachsen und seit fast 30 Jahren ununterbrochen Mitglied des Stadtrates der Stadt Taucha. Sein Tod löste in der Stadtgesellschaft Bestürzung aus, auch Bürgermeister Tobias Meier (FDP) zeigte sich schockiert. „Für seine Verdienste und seinen Einsatz für die Allgemeinheit wird ihm die Stadt Taucha stets ein ehrendes Gedenken bewahren. Unsere besondere Anteilnahme gilt seinen Angehörigen“, würdigte Meier den Verstorbenen.