Verbinden statt spalten! Die LINKE bleibt die einzige richtige Adresse für Solidarität und Gerechtigkeit.
Endlich macht Sahra Wagenknecht Schluss mit dem Theater und offenbart sich. Gemäß ihrem am Montag vorgestellten Gründungsmanifest irrlichtert ihre zukünftige Partei, die höchst anmaßend vorgibt, ganz allein die Vernunft für sich gepachtet zu haben und für Gerechtigkeit sorgen zu wollen, zwischen einer CDU-nahen Wirtschaftspolitik nach Ludwig Ehrhard, einer Sozialpolitik ähnlich wie DIE LINKE, einer staatsfernen Gesellschaftspolitik a` la FDP und einer Rückbesinnung auf den Nationalstaat.
Letzteres verbunden mit einer harten Flüchtlingspolitik einschließlich starker Anleihen von ganz rechts bis hin zur AfD. Die Worte „links“ oder gar „sozialistisch“ als Zukunftsvision kommen Wagenknecht nicht über die Lippen. Wohl aber in bester Söderscher Stammtischmanier die Geißelung eines angeblich die Politik beherrschenden „grünen Öko-Aktivismus“, der sich anmaßt, Menschen zu erziehen und ihren Lebensstil zu reglementieren.
Es ist klar, dass dieser krude Querfront-Mix aus konservativen, linken, liberalen und leider auch ganz rechten Versatzstücken nichts mehr mit der Programmatik unserer Partei zu tun haben wird und ganz gewiss keine „LINKE 2.0“ beschreibt. Die politische und personelle Trennung mit einem klaren Schnitt ist also nur konsequent und eigentlich längst überfällig, auch wenn sie für uns jetzt sehr schmerzlich ist und uns bei den kommenden Wahlen vor Probleme stellt. Die neue Partei ist natürlich unser politischer Konkurrent. An einem Rosenkrieg jedoch beteiligen wir uns nicht.
Mittelfristig bietet uns diese Trennung die Chance, sich auf unsere Kernaufgaben zu konzentrieren, um dieses Land solidarischer und gerechter zu machen, sozial verträglich dem Klimawandel entgegenzutreten, die Bürgerbeteiligung und die Demokratie auszubauen und eine starke und glaubwürdige Friedenspolitik zu betreiben.
Die Zeit unserer elenden und lähmenden Selbstbeschäftigung und Selbstverzwergung sollte dann endgültig vorbei sein. Insofern beinhaltet diese Trennung nicht nur Schmerz und Enttäuschung, sondern ist für uns auch eine echte Chance für neue Hoffnungen auf eine wiedererstarkende LINKE.
Nutzen wir diese Chance! In diesem Sinne rufen wir alle Genossinnen und Genossen, alle unsere Wählerinnen und Wähler, alle uns Wohlgesonnenen auf, nicht zu verzagen, sondern mit uns einen klaren Neuanfang zu wagen und unserer Partei trotz der gegenwärtigen Turbulenzen treu zu bleiben!