Wie funktioniert die Förderung von Hofläden, Herr Rudolph?

Torgauer Zeitung

Johannes Rudolph ist Regionalmanager für das Sächsische Zweistromland-Ostelbien. Mit EU-Geldern können verschiedene Projekte bezuschusst werden.

Seit 1991 wird über das Leader-Programm der Europäischen Union die Entwicklung des ländlichen Raumes gefördert. Im vergangenen Jahr startete die bis 2027 reichende aktuelle Förderperiode.

Förderung, mit der in der Vergangenheit auch Dorf- und Hofläden entstanden. Johannes Rudolph, Regionalmanager im Sächsischen Zweistromland-Ostelbien erklärt, was schon geschaffen wurde und was noch möglich ist.

Viele Menschen kaufen bei Direktvermarktern ein. Gibt es in diesem Bereich Hofläden, die durch Leader gefördert wurden?

In der letzten Förderperiode wurden drei investive Vorhaben im Bereich Hof- beziehungsweise Dorfläden zur Förderung ausgewählt. Das ist einmal der Hofladen in Pülswerda von Matthias Schneiders Landgut Neue Elbe. Er ist inzwischen mit Gesamtkosten 584 259,91 Euro abgerechnet. Die Förderung betrug hier 150 000 Euro. Für die Sanierung des Arzberger Dorfladens beantragte die Gemeinde 2020 Gelder. Hier wurde bei 148 590,00 Euro Gesamtkosten ein Zuschuss in Höhe von 111 442,50 Euro bewilligt. Der Dorfladen mit Café von Jana Heistermann in Börln wurde 2019 zur Förderung ebenso ausgewählt. Bei Gesamtkosten von 216 462,24 Euro wurde ein Förderbetrag von 80 488 Euro bewilligt.

Wer aktuell einen Dorfladen eröffnen möchte, könnte der vom Förderprogramm profitieren?

Auf alle Fälle. Im aktuellen Förderaufruf können für derartige Vorhaben noch bis zum 13. März Anträge eingereicht werden. Dabei geht es um die Grundversorgung und Lebensqualität im ländlichen Raum. Als Schwerpunkte werden dabei die Sicherung der Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfes aufgeführt. Aber auch die Anpassung von Einrichtungen für multifunktionale, dezentrale und mobile Nahversorgung sowie Unterstützung digitaler Formate zur Nahversorgung können hier gefördert werden, ebenso die Umnutzung zur Nahversorgungseinrichtung.

Was muss man dazu wissen?

Die Verkaufsfläche darf dabei nicht größer als 800 Quadratmeter sein. Bei einem Fördersatz von 70 Prozent beträgt die Zuschussobergrenze 75 000 Euro beim jeweils eingereichten Projekt.

Wo kann man weitere Details erfahren?

Die PLA.NET Sachsen GmbH unterstützt den Verein Sächsisches Zweistromland-Ostelbien bei der Umsetzung der Leader-Strategie. Das Regionalmanagement ist im Mügelner Ortsteil Kemmlitz telefonisch unter 034362/379900 erreichbar. Dort bin ich auch zu finden. Unter www.zweistromland-ostelbien.de gibt es gibt es Daten und weiterführende Informationen.