Wir haben den Landrat integriert

Judith Sodann

… in unsere jüngste Fraktionssitzung. Ebenso die Sachgebietsleiterin für Integration im Landkreis Nordsachsen, Frau Mohsen-Zaher.

 

Asyl, Prognosen, Transparenz und Kommunikation waren das Thema dieser Zusammenkunft. Die Zahl der Menschen, die in Deutschland Zuflucht suchen, ist in den zurückliegenden Jahren massiv gestiegen. Allein 1 Million Ukrainer leben inzwischen hier, davon mehr als 2.100 in Nordsachsen. Galt die Flüchtlingswelle von 2015/16 für viele noch als einmaliges Ereignis, scheint der Zustrom aufgrund weltweiter Krisen nun nicht mehr abzureißen.

 

Nicht nur die große Personenzahl, sondern auch die kaum planbaren Wellenbewegungen stellen Gesellschaft und Politik vor immense Herausforderungen. Für die Kommunen wird es immer schwieriger, kurzfristig Wohnkapazitäten zu finden oder zu schaffen. (Die Erstaufnahmeeinrichtungen in Nordsachsen sind derzeit zu 80 Prozent belegt.) Der anschließende Integrationsprozess braucht seine Zeit sowie Geduld und Willen aller Beteiligter. Er hängt auch vom Status ab: mit oder ohne Bleibeperspektive, geduldet, EU-Bürger oder nicht. Und vom Bildungsstatus. Und von Bürokratie. Und Biografien. Und Kapazitäten. Und Teilhabemöglichkeiten. Und und und.

Die Landkreisverwaltung überarbeitet derzeit ihr Konzept zu Unterbringung und Integration grundlegend, um möglichst viele der genannten Aspekte zu berücksichtigen. Gelingende Integration ist für alle Seiten spätestens am Ende ein großer Gewinn. Auch für die Menschlichkeit.

Im Übrigen haben sich unsere Gäste - mindestens einen spannenden und diskussionsfreudigen Abend lang - ihrerseits bestens integriert. Herzlichen Dank dafür!