Ziel erreicht: 9000 Fußballfelder Moor und Heidewald

Torgauer Zeitung

Fast drei Jahrzehnte arbeiteten Landkreis und Naturschutzbund an dem Großprojekt in der Dübener Heide.

 

Pressel. Über 27 Jahre hinweg wurden in der Dübener Heide in einem groß angelegten Naturschutzprojekt Bäche wieder in ihre natürlichen Bahnen gelenkt und Moore stabilisiert. Jetzt sind die Umgestaltungsmaßnahmen auf den 6300 Hektar des „Presseler Heidewald- und Moorgebiets“ erfolgreich abgeschlossen, wie das Landratsamt und der Naturschutzbund Nabu mitteilten.

Zweckverband entstand 1995

Um das trockengelegte Gebiet wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen, hatten sich die Altkreise Torgau-Oschatz und Delitzsch zusammen mit dem Naturschutzbund schon 1995 zu einem Zweckverband zusammengeschlossen. Nachdem der Umbau nun beendet ist, soll der Landkreis Nordsachsen die sogenannten „Ewigkeitsverpflichtungen“ übernehmen.

Laut Nabu ist die Idee zur Revitalisierung des fast 9000 Fußballfelder großen Gebietes bereits Anfang der 1990er Jahre entstanden. Das folgende Projekt sei eines von 84 dieser Art, die seit 1979 in der Bundesrepublik eingerichtet wurden, teilte das Landratsamt mit. Ziel sei es gewesen, bedrohte Tier- und Pflanzenarten zu schützen und wieder eine intakte Natur herzustellen. Mit Blick auf den Klimawandel sei der Schutz von Feuchtgebieten außerdem deshalb besonders wichtig, um Landschaften widerstandsfähiger gegenüber Trockenzeiten zu machen, heißt es weiter vom Nabu.

Gebiet wird dauerhaft betreut

Bevor das Gebiet in den Jahrzehnten zuvor für eine intensive Landwirtschaft ausgetrocknet wurde, habe es dort natürlicherweise Moore und Bäche gegeben. Mit dem Mühlbach in der Wöllnauer Senke Zentrum ist 2021 die letzte von 27 einzelnen Rückbaumaßnahmen abgeschlossen – und die Arbeit des Zweckverbandes zu Ende. Zukünftig soll der Landkreis das andauernde Biotopmanagement und Artenschutzprojekte im Gebiet übernehmen. Außerdem sollen die vom Zweckverband angekauften Flächen jetzt an den Landkreis übergehen.

Finanziert wurde das Projekt laut Landratsamt zum Großteil über Fördermittel. Rund 4,4 Millionen Euro habe der Bund für das Projekt beigesteuert, fast 1,4 Millionen Euro das Land. Außerdem flossen zunächst aus den Gründerlandkreisen und anschließend aus dem Landkreis Nordsachsen rund 2,2 Millionen Euro. Der Nabu mobilisierte circa 34 000 Euro.